

Regeln für Beifahrer
Wer rechts vom Lenkrad Platz nimmt, fährt nicht nur mit – sondern trägt Verantwortung. Denn falsches Verhalten auf dem Beifahrersitz sorgt oft für miese Stimmung und endet nicht selten mit einem abrupten Stopp.
Autofahren ist Teamarbeit – zumindest, wenn man nicht allein unterwegs ist. Doch wie benimmt man sich eigentlich richtig auf dem Beifahrersitz? Die Tankstellenkette HEM hat nachgefragt und herausgefunden: Wer sich nicht zu benehmen weiss, wird schnell zur Belastung. Hauptkonfliktpunkt für 57 Prozent der Befragten: Kritik am Fahrstil. Dazu gehört nervöses Mitbremsen, abruptes Festhalten oder lautes Luftanhalten in Kurven. Wer ständig korrigiert oder Angst signalisiert, bringt nicht nur Unruhe, sondern untergräbt auch das Vertrauen am Steuer.
Der Feind in meinem Bett
48 Prozent fahren am liebsten mit dem Partner – doch 29 Prozent empfinden ausgerechnet diesen auch als den unangenehmsten Beifahrer. Harmonie-Garantie? Fehlanzeige. Auch die Familie schneidet nicht besser ab: 16 Prozent nennen die Mutter, 12 Prozent den Vater als Nervensäge. Freunde hingegen kommen gut weg – sie gelten bei 23 Prozent als ideale Mitfahrer.
Doch was macht eigentlich einen guten Beifahrer aus? Zurückhaltung, gute Laune und ein Gespür für die Situation. 32 Prozent schätzen angenehme Gespräche, 31 Prozent lieber ruhige Begleitung ohne Dauerbeschallung. Weniger willkommen: ungefragtes Musikwechseln, lautes Mitsingen oder Essen ohne Absprache. Apropos Essen im Auto – dafür gibt es ohnehin einen eigenen Platz in der Hölle.
Schleudersitz
Wenn’s zu viel wird, fliegt man auch mal raus: Zehn Prozent der Befragten haben schon jemanden unterwegs aussteigen lassen – wegen ständiger Kritik, lautem Streit oder Regelverstössen. Weitere 15 Prozent hätten das zumindest sehr, sehr gern getan. Die Botschaft ist klar: Wer auf dem Beifahrersitz übertreibt, riskiert mehr als nur ein genervtes Augenrollen.
Das Fahrverhalten selbst bleibt gleich oder ändert sich zum Besseren. Ein Drittel fährt mit Mitfahrern vorsichtiger, 18 Prozent nur in bestimmten Situationen – etwa mit Kindern an Bord. 37 Prozent ändern nichts und bleiben bei ihrem üblichen Tempo. Nur ein Prozent gesteht, sportlicher zu fahren, um Eindruck zu machen. Die Dunkelziffer dürfte hier deutlich höher liegen.
Auch beim Thema Spritkosten bleibt es entspannt: 45 Prozent erwarten keine feste Beteiligung, freuen sich aber über freiwillige Angebote. Nur 17 Prozent bestehen grundsätzlich auf einen Beitrag – und wundern sich vermutlich, warum sie immer noch allein zur Arbeit fahren.
DO’s – Mitfahr-Champion:
- Locker bleiben: Entspannt bleiben, auch wenn die Kurve mal enger kommt.
- Situationsgespür zeigen: Reden, wenn's passt – schweigen, wenn’s nötig ist.
- Navigation unterstützen: Nur helfen, wenn’s gewünscht ist – dann aber zuverlässig.
- Snacks mit Stil: Keine fettigen Pommes, kein Rascheln – lieber dezent & abgesprochen.
- Komplimente streuen: Ein „Danke fürs Fahren“ wirkt oft Wunder.
DON’Ts – Rauswurf-Kandidaten:
- Mitbremsen: Füsse fest auf dem Boden lassen – der Beifahrer hat kein Pedal.
- Ständige Kritik: Kein Fahrlehrer-Modus bitte – Vertrauen statt Tadel.
- Lautes Mitsingen: Karaoke bitte nur auf Einladung.
- Ungefragte Musikwechsel: DJ sein ist kein Grundrecht.
- Streit anfangen: Wer streitet, steigt – im schlimmsten Fall – aus.
Text: GAT
Bilder: HEM