

G-Klasse Stronger than the 80’s
Retro geht bei der G-Klasse ganz einfach: Ein bisschen alte Farbe hier, ein paar Stoffmuster-Resten da, einige Badges dort, schon geht die neue G-Klasse als Sonderedition durch und kostet rund 150’000 Mücken. Und damit sind nicht die überdurchschnittlich vielen Insekten gemeint, die auf der steilen Frontscheibe der G-Klasse ihr Leben verlieren.
Niemand hätte in den 1980er Jahren auch nur eine D-Mark darauf gewettet, dass die G-Klasse vier Jahrzehnte später immer noch gebaut wird. Und zwar optisch praktisch unverändert, obwohl natürlich jede Schraube anders ist als noch beim Mercedes-Benz 280 GE der Baureihe W460, der als Vorlage für die Sonderedition “Stronger than the 80’s” diente.
Damals war die G-Klasse fahrtechnisch noch eine Mischung aus einem strassentauglichen Unimog und einem schnelleren Traktor. Es war das Dienstauto von Tierärzten, Förstern oder alpinen Grenzschützern und bot so gut wie keinen Komfort. Oder Leistung. Oder Fahrspass. Zwar gab es den einen oder anderen Yuppie, der sich in seinem Ferienhäuschen in Kitzbühel eine G-Klasse hielt wie andere ein Schneemobil. Aber die G-Klasse galt viele Jahre nicht als Luxus-Auto, sondern als Arbeitsgerät – und zwar für den Einsatz im ganz groben Gelände.
Terminator als Initiator
Hätte Arnold Schwarzenegger anfangs der 1980er Jahren keinen Narren an der G-Klasse gefressen und sie nach Hollywood importiert, wäre das Modell schon längst Geschichte. In diesem Fall war er nicht der Terminator, sondern der Initiator des Hypes, der bis heute anhält.
Schon jetzt ein begehrtes Sammlerstück
Noch exklusiver als die herkömmliche G-Klasse ist die auf 460 Exemplare limitierte Sonderedition “Stronger than the 80’s”. “Es ist eine Hommage an die erste G?Klasse Baureihe W460, die in den 1980er-Jahren mit ihrer einzigartigen Kombination aus überlegener On- und Offroad-Fähigkeit die Herzen der Menschen eroberte”, sagt Mercedes-Benz über die limitierte Sonderedition, die modernste Technik mit einem nostalgischen Look verbindet. Damit ist sie schon jetzt ein begehrtes Sammlerstück.
Biedere Farbkombination
Die Sondermodelle gibt es in den originalen Farben Agavengrün, Cremeweiss und Coloradobeige. Nur schon diese Farbwahl ist Beweis dafür, dass die G-Klasse nie hip sein wollte. Wenn die optischen Highlights orangefarbene Blinker, eine Kühlerverkleidung in Nachtschwarz, klassische 5-Speichen-Leichtmetallräder sowie historische Embleme und Plaketten sind, ist eigentlich alles gesagt.
Die Sonderedition ist mit Schmutzfänger, Steinschlagschutzgitter, All-Terrain-Reifen und optional einem Dachgepäckträger ausgestattet. Das Manufaktur Logo-Paket in Schwarz sowie ein spezieller Türprojektor mit dem Schriftzug “G – Stronger Than Time" runden das Design ab.
Innenraum mit Retro-Charme
Die 80er Jahre mögen bunt und schrill gewesen sein. Nicht so im Innenraum der G-Klasse von damals.
Taubengrauer Stoff auf den Sitzflächen der schwarzen Ledersitze, Schriftzug am Haltegriff und die legendäre “Schöckl Proved”-Plakette unterstreichen die Verbindung zur Geschichte. Die Einstiegsleisten zeigen die Topografie des Schöckl-Bergs, der seit 1979 das ultimative Testgelände für die G-Klasse ist.
Der “1 of 460”-Schriftzug auf der Mittelkonsole betont die Exklusivität. Abgerundet wird das Sondermodell durch ein Nappa-Lederlenkrad, ein elektrisches Glas-Schiebedach und das Burmester 3D-Surround-Soundsystem.
Die Sonderedition ist wahlweise als G 450 d oder G 500 erhältlich, auch wenn das Retro-Modell den Mercedes-Benz 280 GE zitiert. Kostenpunkt: Rund 150’000 Franken.
Text: Jürg Zentner
Bilder: Mercedes-Benz