Alfa Romeo GTA Restomod
Der Alfa Romeo GTA gehört zu den schönsten Autos, die jemals gebaut wurden. Wenn es ein Modell verdient hat, als Restomod wiedergeboren zu werden, dann wohl das von Bertone (Giorgetto Giugiaro) entworfene Sport-Coupé.
GTA steht für Gran Turismo Alleggerita, was „erleichtert” bedeutet. 795 Kilogramm leicht war der Alfa Romeo GTA, der auf dem Serienmodell der Giulia GT basierte und zur Legende wurde. Rund tausend GTA wurden zwischen 1965 und 1975 gebaut – vor allem für den Einsatz bei Rennen, wo die Motorleistung auf bis zu 170 PS angehoben werden konnte. Das ist eine Menge Holz für die kleine Hütte. Viele GTA haben den wilden Ritt auf dem Vulkan nicht überlebt.
Neo-Ikone aus Italien
Zum Glück leben wir im Zeitalter der Restomods – ein ziemlich dehnbarer Begiff. Während ein echter Restomod aus Original-Ersatzteilen auf originaler Basis besteht, übernehmen manche Restomods lediglich das Design und bauen im Grunde ein komplett neues Fahrzeug. Wie zum Beispiel die italienische Firma Totem Automobili, die sich auf handgefertigte Luxusfahrzeuge aus Kohlefaser spezialisiert hat. “Unsere Mission ist es, Spitzentechnologie mit zeitlosem Design zu verbinden und so Fahrzeuge zu schaffen, die ein unvergessliches Fahrerlebnis bieten. Die GT-Serie ist unser erstes Meisterwerk, das italienische Handwerkskunst mit technologischer Innovation vereint”, beschreibt die italienische Automanufaktur ihre Neo-Ikonen.
Wiedergeburt der modernen Art
Mit dem GT Super erlebt der Alfa Romeo GTA eine Wiedergeburt der modernen Art. 40 Exemplare sollen von dieser Kleinserie entstehen – ein Dutzend Fahrzeuge sind bereits gebaut. Totem Automobili präsentierte kürzlich die Fertigstellung des 12. Chassis seiner limitierten Auflage, das den Namen “Iperia” trägt.
Bis zu 739 PS
Im wunderschönen GT Super arbeitet ein 2,8-Liter-90°-V6-Twin-Turbomotor, der gemeinsam mit Italtecnica entwickelt wurde. Es handelt sich um den wohl leichtesten V6-Twin-Turbo aller Zeiten – er wiegt nur 171 kg. Das Leichtgewicht leistet Schwerstarbeit: 591 PS und 760 Nm alleine bei der Standardkonfiguration, die sich auf Wunsch auf 739 PS und 850 Nm Drehmoment steigern lässt.
Alles ist Carbon
“Alleggerita” bestimmt auch das Äussere. Die Karosserie des GT Super ist dank eines massgeschneiderten Monocoque-Chassis aus Kohlefaser, eines Motorraums aus Kohlefaser und einer Auspuffanlage aus Titan ebenfalls leicht. Das Armaturenbrett und die inneren Stützen bestehen ebenfalls aus Carbon, das zum Teil mit Kevlar verstärkt wurde. Kohlefaser gibt es auch an den Türverkleidungen und in den Schalensitzen. Der Innenraum ist mit hochwertigem italienischem Leder ausgestattet, einschliesslich Sitzpolsterung und Lenkradbezug. Der “Iperia” kostet rund 500’000 Franken. Fahren darf man ihn in Europa allerdings noch nicht – an einer europäischen Zulassung sind die Italiener dran.
Text: Jürg Zentner
Bilder: Totem Automobili