75 Jahre Abarth Ausstellung im Seefeld
Abarth-Fans aufgepasst! Am 21. November gibt es zum letzten Mal die Gelegenheit, das 75. Jubiläum der legendären Performance-Marke im Zürcher Seefeld zu feiern. An diesem Event wird sogar Anneliese Abarth, die Witwe von Carlo Abarth, persönlich anwesend sein. Bis Ende November ist die Abarth-Ausstellung im Garage Space noch zu bewundern.
Vor 75 Jahren gründete der in Wien geborene Rennfahrer und PS-Zauberer Carlo Abarth seine legendäre Sportwagenmanufaktur im Zeichen des Skorpions. Das Firmenlogo passte ganz gut – den Abarth-Stachel fürchteten viele Rennfahrer.
Die schnellen und leichten Abarths griffen selbst schnellste Sportwagen an.
Bis 1975, als Abarth seine Firma an Fiat verkaufte, holten seine Motoren rund 600 Rennsiege – pro Jahr. Als Carlo Abarth 1979 starb, setzte Fiat die Tradition fort und realisierte mit dem 131 Abarth Rally ein Fahrzeug, auf dem Walter Röhrl 1980 seine erste Rallye-Fahrer-Weltmeisterschaft gewann.
Squadra Carlo Abarth
Angefangen hat alles damit, dass die italienische Sportwagen-Firma Cisitalia Konkurs machte. Carlo Abarth, der dort als Motorenkonstrukteur arbeitete, verlor seinen Job. Aber nicht seinen Mut. So gründete er 1949 seine eigene Firma und übernahm von Cisitalia die vorigen Sportwagen. Er legte sie als "Squadra Carlo Abarth” neu auf. In der Abarth-Ausstellung im Zürcher Seefeld (Eisengasse 9, 8008), die noch bis Ende November offen ist, gibt es einen solchen Cisitalia 202 Grand Sport Serie A, 1949, zu sehen.
Es handelt sich um eines von nur 53 Exemplaren, das ein Schweizer Oldtimer-Sammler in Italien erwerben konnte. Roberto Bernasconi erzählte beim letzten Event die faszinierende Geschichte von Cisitalia und Abarth sowie über das atemberaubende Design von Pininfarina, das stilbildend für viele spätere Sportwagen wurde.
Fiat-Kraftzwerge
Auf dem Genfer Salon 1955 entdeckte Carlos Abarth den damals neuen Fiat 600. Der 3,29 Meter kurze Heckmotor-Wagen leistete magere 16 kW/23 PS. Carlo Abarth entfaltete hier erstmals seine Magie und kitzelte aus dem Motor 74 kW/100 PS. Das machte den ultraleichten Fiat 600 Abarth zum gefürchteten Porsche-Jäger. Abarth selbst wurde durch seine Fiat-Kraftzwerge zur Legende. In der Abarth-Ausstellung in Zürich ist ein solcher Fiat 595 Abarth ebenfalls zu sehen.
Zagato 750 / 595 SS / 124 Abarth Rally
Seit Anfang Oktober und noch bis Ende November steht die Ausstellung über den legendären Konstrukteur im Garage Space im Zürcher Seefeld offen. Zum 75. Jubiläum der Marke fanden bereits zwei Events statt, in denen Abarth-Kenner die Geschichte ihres Autos erzählten. Dazu gehörte auch Renold Egloff, der seinen Zagato 750, JG 1957 vorstellte.
Es handelt sich um das Original Auto, das Carlo Abarth einst gefahren hat. Ebenfalls hielt Abarth-Experte Edi Wyss einen Vortrag über seine persönlichen Erlebnisse mit Carlo Abarth und seinen Fiat 124 Rallye – einen Schwarz-Weiss-Klassiker.
Weiters stellten Hans Egli, Rolf Senti und Giovanni Venture einen Abarth 595 SS auf Basis des Fiat 500, den 124 Abarth Rally und einen Lancia A112 vor.
Bialbero Motor zum Anfassen
In der Abarth-Ausstellung gibt es neben Autos, Rennanzügen, Lampen, Bücher noch viele weitere interessante Sachen zum Entdecken. Zum Beispiel ein Bialbero Motor 982 ccm mit zwei obenliegenden Nockenwellen, der 115 PS leistet. Hier wird die Magie von PS-Zauberer Carlo Abarth sichtbar.
“Der Erfolg von Abarth waren die Motoren, die er getunt hat”, weiss Mauro Cappiello, Organisator der Abarth-Ausstellung. “Der dritte und letzte Event findet am 21. November statt. Dann haben wir einen ganz speziellen Gast: Anneliese Abarth, die Ehefrau des 1979 verstorbenen Carlo Abarth.”
Anneliese Abarth live
Anneliese Abarth leitet nicht nur die Abarth-Stiftung, sondern hat bereits viele Rennsport-Dokumentationen und Bücher geschrieben, die sie am Event live signiert. Sie wird am 21. November auch darüber sprechen, wie das Leben an der Seite des Motor-Magiers war. Zudem werden erneut interessante Abarth-Referenten vor Ort sein.
Mauro Cappiello, der Betreiber des Garage Space im Zürcher Seefeld, ist selbst leidenschaftlicher Autofan. “In meiner Jugend fuhr ich auch zwei Fiat Abarths (Ritmo, A112), aber mein Herz schlägt für Alfa Romeo”, lacht der Veranstalter. “Aber ich bin immer auf der Suche nach einem historischen Abarth und natürlich liebe ich alle italienischen Autos – vor allem, wenn es um solche Juwelen wie die von Carlo Abarth handelt, die hier ausgestellt sind.”
Den 21. November sollten sich also alle Fans von italienischen Autos dick im Kalender anstreichen und zum Abschluss-Event an die Eisengasse 9 in Zürich kommen. Es gibt stilgerecht italienische Kost und Weine von Terravigna.
Anneliese Abarth steht auch für Interviews zur Verfügung. Einfach melden bei [email protected] oder via Eventbrite-Link anmelden.
Text: Jürg Zentner
Bilder: Christian Lienhard (lienhardbildwerke.ch)