Kein Witz: Der Alfa Milano heisst Junior
In einem bizarren Vorfall muss Alfa Romeo den Modellnamen seines neuen Einstiegs-SUV von «Milano» in «Junior» ändern. Der Grund ist ein verärgerter italienischer Regierungsbeamter.
Mit grossem Tamtam hat Alfa Romeo schon im Vorfeld Rummel für sein neues, wichtiges Einstiegsmodell gemacht. Milano sollte das kleine SUV heissen, als Hinweis auf die Geburtsstätte der Marke. Doch der italienische Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Adolfo Urso, empfindet dies als Beleidigung, weil der kleine Alfa Romeo in Polen gebaut werde und man so die Kunden täuschen würde. Deshalb heisst der Milano jetzt Junior.
«Wir haben uns entschlossen, den Namen zu ändern, obwohl wir dazu nicht verpflichtet sind. Wir bewahren die positiven Emotionen, die unsere Automobile immer hervorgerufen haben, und wollen jegliche Kontroverse vermeiden. Die Aufmerksamkeit, die wir in den letzten Tagen für unseren neuen Kompaktwagen erhalten haben, ist überwältigend. Unser Internetauftritt verzeichnete eine noch nie dagewesene Anzahl von Besuchen, die zeitweise sogar zum Absturz der Seite führte»
Auch Junior stand zuvor in der engeren Auswahl als Modellname für das neue SUV. Junior hiess 1966 der Alfa Romeo GT 1300 Junior und später der Alfa Romeo Spider 1300 Junior. Beide verfügten über einen 1,3-Liter-Motor, was auch beim Hybridmodell des neuen SUV der Fall ist. Wie seine Vorfahren soll auch er ein jüngeres Publikum ansprechen. So besteht immerhin noch eine gewisse Gemeinsamkeit.
Der Vorfall dürfte in die Annalen der Automobilgeschichte eingehen als ziemlich absurder Moment – aber auch als tolle Geste von Alfa Romeo, den Frieden zu bewahren und Stärke zu beweisen.
Text: Moritz Doka
Bild & Quelle: Alfa Romeo