Mazda CX-80 – Konkurrenz für den BMW X5

Mit dem neuen CX-80 geht Mazda einen weiteren Schritt in Richtung Premium. Das grosse SUV zielt direkt auf die deutsche Konkurrenz à la BMW X5 und Mercedes GLE ab. Deren breites Antriebsspektrum bietet der Japaner zwar nicht. In Sachen Platzangebot und Premiumfeeling braucht sich der CX-80 aber nicht zu verstecken. Das konnten wir bei einem ersten Check im Studio bereits testen. Bestellbar ist der Mazda CX-80 ab Mai 2024. Die Preise starten bei 67'950 Franken.

Optik fast wie beim CX-60

Der neue CX-80 ist im Grunde die Langversion des CX-60. Von ihm übernimmt er auch zum grössten Teil das Design. Der grosse Kühlergrill, die kleinen Scheinwerfer, die vielen glatten Flächen und der gigantische Radstand verleihen dem SUV viel Präsenz. Die Abmessungen überragen sogar jene des BMW X5.

Da der CX-80 höher positioniert ist, soll er sich trotzdem vom kleinen Bruder abheben. Zweifarbige Felgen, fehlende Endrohrblenden und eine andere Chromumrandung im Bereich der D-Säule sollen ihn etwas edler wirken lassen. Manch einer hätte sich vielleicht noch etwas mehr Unterschiede gewünscht, auch wenn der CX-80 für sich genommen sehr gut aussieht.

Abmessungen

• Länge: 4995 mm
• Breite: 1890 mm
• Höhe: 1710 mm
• Radstand: 3120 mm
• Kofferraumvolumen: 687 – 1971 l

Die grossen Abmessungen verhelfen dem CX-80 zu viel Platz im Innenraum. Das Kofferraumvolumen ist selbst bei hochgeklappter dritter Sitzreihe noch nicht ganz verschwunden. In besagter dritter Reihe ist für Erwachsene nur auf Kurzstrecken Platz, Kinder fühlen sich dort auch länger wohl. In der zweiten Reihe können entweder eine Dreiersitzbank oder zwei Einzelsitze mit grosser Mittelkonsole bestellt werden. Das Platzangebot hier ist fürstlich.

Das Cockpit ist dann vom CX-60 bekannt. Der CX-80 bekommt dunklere Chromakzente und eine überarbeitete Navigation; beides dürfte auch im CX-60 noch Einzug halten. Das Paradestück im grossen SUV heisst Qualität und Anmutung, besonders in der Takumi-Ausstattung des Studiomodells. Die Materialien sind enorm hochwertig und penibel verarbeitet, egal ob Stoffe, Leder, Ziernähte oder die Haptik der Knöpfe. Hier kann sich so mancher deutsche Premiumhersteller ein Stück abschneiden.

Zu wenig Technik an Bord?

Technikverliebte müssen dann etwas zurückstecken. So kann das Digitalcockpit keine vollflächigen Navikarten anzeigen oder in irgendeiner Weise personalisiert werden. Das Infotainmentsystem bietet die wichtigsten Funktionen, nicht mehr und nicht weniger. Was altbacken wirken mag, ist Absicht. Der CX-80 soll den Fahrer nicht mit Funktionen und Reizüberflutung überfordern, sondern ihn und das Fahren in den Mittelpunkt stellen.

So wird auch die Bedienung vereinfacht. Für die wichtigsten Funktionen gibt es logisch im Cockpit verteilte Knöpfe. Zudem bietet der CX-80 ein farbiges Head-up-Display und eine Gesichtserkennung, die beim Einsteigen automatisch alle in diesem Profil gespeicherten Fahrzeugeinstellungen anpasst.

Diesel und Plug-in-Hybrid

In Sachen Antrieb gibt es zwei Optionen im CX-80. Erstens einen 3,3-Liter-Reihensechszylinder-Turbodiesel mit 254 PS und 550 Nm Drehmoment. Er verfügt über ein 48-V-Mildhybridsystem, das den Verbrenner mit 153 Nm Drehmoment unterstützt. Zweiter im Bunde ist der Plug-in-Hybrid mit 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner. Der Antrieb bringt es auf eine Systemleistung von 327 PS und 500 Nm Systemdrehmoment. Mit der 17,8-kWh-Batterie sind nach WLTP 53 Kilometer elektrische Reichweite drin. Beide Antriebe kommen mit Allradantrieb und Achtgang-Automatik.

Mehr Fahrassistenten

Der CX-80 bietet gegenüber dem CX-60 noch einmal mehr Fahrassistenten. Darunter einen Not-Spurhalteassistenten mit Ausweichassistent, eine intelligente Bremsunterstützung mit Kollisionsvermeidung und eine neue Fahrerüberwachung. Zudem wird überwacht, ob sich beim Aussteigen noch etwas oder jemand auf den hinteren Sitzen befindet. Falls ja, wird der Fahrer gewarnt.

Nicht der grösste Mazda

Der neue CX-80 spielt nur in Europa die Rolle des Topmodells. In den USA gibt es auch den noch grösseren CX-90 mit bis zu acht Sitzplätzen. Der ist länger, breiter und hat ein eigenständiges Design, wäre für Europa aber schlicht zu üppig dimensioniert. Dagegen würden wir hierzulande auch gerne den Reihensechszylinder-Benziner mit 345 PS sehen, der in Nordamerika angeboten werden. Das dürfte aber Wunschdenken sein.

Text und Bilder: Moritz Doka