

Polestar 3 fährt Weltrekord
935 Kilometer mit einer Akkuladung – der Polestar 3 Long Range Single Motor holt sich den Guinness-Weltrekord für die längste Fahrt eines Elektro-SUVs ohne Nachladen.
Normalerweise hält man auf einer 22-Stunden-Autofahrt irgendwo an – sei es für Kaffee, ein Nickerchen oder um zu überlegen, warum man sich das überhaupt antut. Nicht so beim Polestar-3-Team. Sam Clarke, Kevin Booker und Richard Parker hatten einen klaren Auftrag: den offiziellen Guinness-Weltrekord für die längste Strecke eines Elektro-SUVs auf einer einzigen Ladung pulverisieren. Ergebnis: 935,44 Kilometer. Das ist nicht nur weit jenseits der offiziellen WLTP-Angabe von 706 Kilometern, das ist auch ungefähr die Strecke von Zürich nach Kopenhagen – und man hätte noch genug Saft für ein paar Stadtrunden gehabt. Gefahren wurde ein serienmässiger Polestar 3 Long Range Single Motor, keine aerodynamischen Tricksereien, keine illegalen Reifen, keine Software-Magie – nur 20-Zoll-Serienräder, Michelin Sport 4 EVs und der Wille, möglichst lange nicht an der Ladesäule zu stehen. Unterstützung gab’s von Webfleet, Guinness-Jurorin Paulina Sapinska und – für den Fall der Fälle – dem britischen AA-Pannendienst.
Möglichst flach halten
Die Strategie: möglichst flach fahren, viel A- und B-Strassen. Die Realität: Regen, stehendes Wasser, ein nächtlicher Endspurt auf genau Null Prozent Akku und eine spontane Begegnung mit der Polizei, die das Ganze wohl kurz für eine sehr gemächliche Verfolgungsjagd hielt. Dazu ein Roadblock kurz vor Melton Mowbray, der nicht nur Nerven, sondern auch die Effizienz hätte killen können – wenn nicht der Co-Pilot blitzschnell umgeplant hätte.
Am Ende stand ein Verbrauch von 12,1 kWh/100 km – Werte, von denen so manche E-Limousine nur träumen kann. Für Polestar ein weiterer Beweis, dass „Reichweitenangst“ inzwischen so veraltet ist wie der Satz „EVs sind nur was für die Stadt“. Zumal der 3er mit bis zu 250 kW lädt – von 10 auf 80 Prozent in 30 Minuten. Sprich: Nach einer kleinen Pinkelpause kann man fast wieder zurück nach Edinburgh.
Ob der Rekord lange hält? Schwer zu sagen. Aber sicher ist: Wer künftig bei E-Auto-Diskussionen noch das Reichweitenargument bringt, bekommt von Polestar-Fahrern vermutlich nur ein müdes Lächeln – und den Hinweis, dass man für 935 Kilometer heute nicht mal mehr einen Tank braucht.
Text: GAT
Bilder: Polestar