Nissan-Honda-Mitsubishi

Flotter Dreier für E-Flotten

Erst war es nur Gerücht, jetzt ist es offiziell: Nissan, Honda und Mitsubishi vertiefen ihre Partnerschaft. Ganz nach dem Vorbild von der Dreierkonstellation Toyota, Mazda und Subaru – nur eben für Elektroautos. Als hätten sich drei japanische Superhelden entschlossen, die E-Auto-Welt zu erobern.

Veröffentlicht am 13.08.2024

Es ist wie eine Szene aus einem japanischen Manga-Comic. Drei Superhelden schliessen sich zusammen und nutzen ihre geballte Power, um als Dreigestirn fortan zusammen zu kämpfen. Ihre Mission: wieder eine automobile Grossmacht zu werden – einfach elektrisch. Nissan, Honda und Mitsubishi wollen ihre Kräfte vereinen, um das neue Dream-Team für Elektrofahrzeuge zu bilden. 

Gemeinsame Ressourcen bündeln

Wie sie das schaffen wollen? Vor allem durch Software. Die Unternehmen werden gemeinsam Ressourcen (also Geld) bündeln, um ihre eigene Software-Entwicklung voranzutreiben. Es geht um autonomes Fahren, verbesserte Konnektivität und künstliche Intelligenz. 

Auch Hardware 

Die Zusammenarbeit der drei japanischen Automobilunternehmen umfasst auch die gemeinsame Entwicklung neuer Batterien und ebenfalls elektrisch angetriebene Achsen. Auch die Nutzung von Motoren und Wechselrichtern soll markenübergreifend geschehen. Sehr interessant ist auch der Ansatz, nicht nur Software-Knowhow auszutauschen, sondern auch mit gemeinsam entwickelten Fahrzeugen gegenseitig die Löcher im Produktportfolio zu stopfen – sowohl bei Verbrennungs- als auch bei Elektrofahrzeugen. Wie sehr Mitsubishi seine Modelle in die Allianz einbringen wird, bleibt noch abzuwarten.

Kosten senken, neue Produkte fördern

Durch die Zusammenarbeit der drei Unternehmen sollen die Kosten für Forschung und Entwicklung gesenkt werden. Gleichzeitig könnte man so auch die Entwicklung neuer Produkte beschleunigen, um sich gegen die schnell produzierende Konkurrenz aus China und den strengen Emissionsvorschriften zu wappnen.

Betreffend Mitsubishi muss man erwähnen, dass Nissan bereits ein Drittel von Mitsubishi besitzt. Seit 1999 arbeiten beide Unternehmen mit Renault zusammen. Eingetütet hat den Deal ein Herr namens Carlos Ghosn, der bis Ende 2018 der König dieser Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz war. Ehe er wegen Veruntreuung von Firmengeldern und anderen Verfehlungen verhaftet wurde. Ehe er sich gegen Kaution frei kaufte. Und ehe er setzte sich in einer Kiste für Musikinstrumente in den Libanon absetzte. Aber das ist ein anderes Thema ...

Ein anderes Thema ist auch der in Zukunft zu erwartende Output des Dreigestirns. Man konzentriere sich auf erschwingliche Butter-und-Brot-Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, heisst es. Wer weiss, vielleicht gibt es ja noch Überraschungen. Nissan hat gerade erst den GT-R, Gott hab ihn selig, zu Grabe getragen. Allerdings wurde aber auch eine Nismo-Version des Nissan Ariya präsentiert. Richtig, ein Stecker-SUV … Ganz heiss brodelt die Gerüchteküche über die Rückkehr des Nissan Silvia. 

Hondas Trumpf ist der Civic Type R und das sportlichste von Mitsubishi steht als Mitsubishi Lancer Evolution schon seit langer Zeit im Museum. Bleibt abzuwarten, ob ein neuer Sportwagen oder ein anderes Dream-Car zur „gemeinsam-sparen-wir-uns-schlank“-Strategie passt.

Text: GAT

Bilder: Hersteller

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