New Cupra 2025

Cupra Terramar – Chico bonito

Der Tiguan in sexy nennt sich Terramar – benannt nach einer über 100 Jahre alten Rennstrecke in der Nähe von Barcelona. Der erste Kompakt-SUV der spanischen VW-Tochter bringt Dynamik in dieses Segment.

Veröffentlicht am 28.10.2024

Das gesamte Modellportfolio von Cupra (Kofferwort aus Cup und Racing) wird betont sportlich und dynamisch gehalten. Da macht der Cupra Terramar keine Ausnahme. Eigentlich wollte man ja bei Cupra nur noch elektrifizierte Modelle anbieten. Doch weil die Käuferschaft noch nicht bereit ist, den Verbrenner aufzugeben, passte man sich bei Cupra eben an.

Mit ihrem ansprechenden Design treffen die Spanier sowieso den Nerv der Käufer, denen die Modelle aus Wolfsburg zu bieder, aus Ingolstadt zu teuer oder das tschechische Pendant zu vertretermässig rüberkommen. Nun steht also Cupras sportliches Familien-SUV mit thermischen und alternativen Antrieben in den Startlöchern und wird als ein dynamischer Alleskönner präsentiert.

Gespanntes Shirt

Der Cupra Terramar ist eine aggressive, aber auch schicke Erscheinung. Mucho caliente die Frontpartie, die geprägt ist von einer leicht gewölbten Haube mit muskulösen Konturen. Der Kühlergrill, zusammen mit der Haifischnase und den LED-Matrix-Scheinwerfer, bilden mit dreieckigen Elementen das neue Cupra-Gesicht, das vom Tavascan abgeleitet wurde. Die Heckleuchten sind durch ein Leuchtband verbunden, das in der Mitte mit einem illuminierten Cupra-Logo das Dreieck-Design wieder aufnimmt. Zwar unverkennbar mit dem Tiguan verwandt, darf dem Terramar grundsätzlich dennoch mehr Attraktivität attestiert werden.

Sportliches Innenleben

Im Inneren des Cockpits geht es sportlich weiter. Die kupferfarbenen Akzente finden sich an Türen, Armaturenbrett und Lüftungsschlitzen wieder. Unübersehbar thront der knapp 13-Zoll-grosse Fernseher auf dem Armaturenbrett, der jedoch für ordentlich Ablenkung sorgt.

Der Bildschirm dieses Möbels sperrt sich sogar für eine kurze Zeit, wenn der Pilot zu sehr mit Tippen und weniger mit dem Fahren beschäftigt ist. Für etwas mehr Abhilfe soll das Head-Up-Display sorgen, das den Blick nach vorne richten soll. Auf allen Stühlen sitzt man angenehm bequem. Vorne in Schalensitzen (VZ-Version), hinten mit einem ordentlichen Mass an Beinfreiheit.

Tech-Talk

Bei der Technik des in Ungarn zusammengeschraubten SUV bedient sich der Terramar aus dem Spielebaukasten vom Mutterkonzern VW. Das Antriebs-Portfolio des Terramar bietet drei verschiedene Antriebe der MQB.Evo-Plattform an: Eine zahme Benziner-Version mit 110 kW/150 PS, ein PHEV mit 200 kW/272 PS und eine scharfe Version mit 195/265 PS. 

Die rein elektrische Reichweite von bis zu 120 Kilometern des Plug-in-Hybriden tönt zwar verheissungsvoll, doch weil der Grossteil der Schweizer zur Miete wohnt, haben wir uns zum Testen den Benziner-Terramar ausgesucht. Welcher? Na, den Schnellen natürlich; wir wollen ja auch noch mal am Ziel ankommen.

Freude am Fahren

Der Vorwärtstrieb des frei von elektrischer Unterstützung arbeitenden Zwei-Liter-Motors macht Freude, denn die Beziehung zwischen Motor und Getriebe läuft harmonisch ab. Leistung ist reichlich vorhanden, aber der Terramar wurde eher auf sportive Fahrbarkeit als auf maximale Antriebsperformance ausgelegt. Das Fahrwerk wurde gegenüber dem Tiguan beim Terramar nochmals einen Stock tiefer gelegt und mit der direkten Progressivlenkung kombiniert. Das serienmässige DCC-Fahrwerk kann je nach Geschmack für mehr Komfort oder mehr Härte verstellt werden. Und es wirkt. Das Fahrzeug liegt ausgewogen abgestimmt auf der Strasse und die Lenkung ist angenehm direkt wie mitteilungsbedürftig. 

Im Komfortmodus lässt es sich auch auf langen Autobahn-Etappen gut aushalten. Will man sportlich ums Eck, gibt es auch hierfür passende Fahrmodi. Dann rumpelt es auf Querfugen und Schlaglöchern die Insassen sportlich durch. Nur die besonders hohen Motordrehzahlen der sportlichen Fahrmodi hinterlassen einen etwas zu zappeligen Eindruck. Da empfiehlt es sich, über die Schaltpaddels manuell einzugreifen. Besonders cool ist die Möglichkeit, sein eigenes Fahrprofil zu konfigurieren – von Getriebe-Charakteristik über Motorsound bis zum Fahrwerk.

Lauch und Speck

Der Einstiegspreis des Terramar liegt bei fast 48’000 Franken für die schwachbrüstige 1,5 e-TSI-Version; ca. 62’000 Franken für den Plug-in-Hybrid. Satt im Futter liegt der von uns gefahrene Über-Cupra ab rund 60’000 Franken. Wahrlich kein Schnapper und preislich nur marginal unterhalb des VW Tiguan. Doch punktet der Terramar mit seiner umfangreichen Ausstattung und dem schönen Design. Das wird sicher einige Kunden in die offenen Arme von Cupra treiben. Vielleicht sogar auch treue Tiguaner.

Text: GAT

Bilder: Cupra

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