10 Fakten zum 24-Stunden-Rennen
Kein anderes 24-Stunden-Rennen fasziniert mehr als Le Mans. Seit 101 Jahren findet das mörderische und unerbittliche Autorennen statt. Es ranken sich viele Mythen – hier die Fakten.
Sommersonnenwende Start
Es handelt sich nicht etwa um ein Hexenritual, warum das 24-Stunden-Rennen in Le Mans stets um die Sommersonnenwende stattfindet, sondern aus dem simplen Grund, weil die Nacht dann am kürzesten ist. Der Start des nächsten Rennens: 15. Juni, 16 Uhr.
Rennen auf der Landstrasse
Der grösste Teil der legendären Rennstrecke führt über normale Landstrassen. Der Verkehr wird auf 9 der aktuell 13,6 Kilometer langen Runde nur während des Rennbetriebes gesperrt.
Die meisten Siege
Porsche ist mit 19 Gesamt- und 108 Klassensiegen die erfolgreichste Automarke in Le Mans. Die meisten Rennsiege hat der Däne Tom Kristensen errungen. Insgesamt neun Mal holte er sich den ersten Platz. Als nächster folgt der Belgier Jacky Ickx mit sechs Siegen.
Distanzen
Der aktuelle Rekord, den es zu schlagen gilt, liegt bei 397 Runden. Er wurde erstmals 1971 aufgestellt und beim Rennen 2010 erneut erreicht. Wenn alles rund läuft, legen die Teams während des Rennens über 5’000 km zurück. Der Rekord liegt bei 5’410 km.
Streckenführung
Mittlerweile wird die 14. Streckenvariante gefahren. Die grösste Veränderung gab es 1990 mit der Entschärfung der Hunaudières-Geraden durch zwei Schikanen. Früher wurde dort 5,8 Kilometer lang Vollgas gegeben.
Geschwindigkeitsrekorde
1971 erreichte ein Porsche 917 Langheck im freien Training eine Geschwindigkeit von 396 km/h. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 251,815 km/h drehte Hans-Joachim Stuck 1985 auf einem Porsche 962 C in der Qualifikation die schnellste Runde. Während des Rennens von 1988 erzielte der WM P88 von Welter Racing mit Roger Dorchy am Steuer mit 405 km/h die höchste jemals auf dieser Strecke gemessenen Geschwindigkeit.
Zuschauerrekord
Laut dem Organisationskomitees war das 24-Stunden-Rennen im Jahr 2015 das mit den meisten Zuschauern: 263’500 Menschen nahmen daran teil.
Champagnerdusche
In Le Mans wurde auch die berühmte Champagnerdusche erfunden, die heute zum festen Sieger-Ritual im Rennsport zählt. Der amerikanische Rennfahrer Dan Gurney, Sieger von Le Mans 1967, wollte eine Szene aus dem Vorjahr nachstellen, als der Korken versehentlich herausploppte und die Zuschauer bespritzte. Darum schüttelte Dan Gurney seine eigene Flasche vorsätzlich – der Rest ist Geschichte.
Der Le-Mans-Start
Le Mans war berühmt für den aussergewöhnlichen Start, bei dem die Fahrer nach dem Fallen der Startflagge über die Strecke rannten, in ihre Autos stiegen, sich anschnallten und das Fahrzeug starteten. Der sogenannte Le-Mans-Start wurde 1970 nach mehreren Todesfällen aufgegeben und ein rollender Start eingeführt.
Tragisches Unglück mit Folgen
1955 ereignete sich eine der grössten Tragödien im Rennsport. Beim Unfall auf der Zielgeraden kam nicht nur der französische Fahrer Pierre Levegh ums Leben, sondern auch 83 Zuschauer starben beim Inferno. Rund 180 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Das hatte Folgen, vor allem für die Schweiz, wo Grand-Prix-Rennen danach verboten wurden.
Road to Le Mans
Zur Einstimmung auf das Rennwochenende empfehlen wir den Film “Road to Le Mans”. Der Film erzählt die Geschichte von Michael Fassbenders Traum, am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teilzunehmen. Wie es dem amerikanischen Schauspieler erging, zeigt dieser Film eindrücklich.
Text: Jürg Zentner
Bilder: Porsche