Verkehr

E-Bikes – 55 % mehr Unfälle in 4 Jahren

Die Unfallzahlen im Schweizer Strassenverkehr sind in den letzten vier Jahren angestiegen. Besonders stark in die Höhe geschnellt sind Unfälle mit E-Bikes. Das Bundesamt für Strassen untersucht die Entwicklung.

Veröffentlicht am 13.06.2023

Die Unfallzahlen im Schweizer Strassenverkehr sind in den letzten drei Jahren stetig angestiegen. Das geht aus den veröffentlichten Zahlen des Bundesamtes für Strassen (ASTRA) hervor. Speziell Unfälle mit E-Bikes häufen sich. Eine Studie von HelloSafe auf Basis dieser Zahlen schlüsselt aus, in welchen Kantonen die meisten Unfälle passieren.

Zürich mit den meisten Unfällen

Der Kanton mit den meisten Unfällen insgesamt ist Zürich (3667), gefolgt von Bern (2510) und Waadt (1724). Das Schlusslicht bildet Appenzell Innerrhoden mit nur 32 Unfällen. Gerechnet auf die durchschnittliche Unfallzahl pro 1000 Einwohner sieht die Sache anders aus. Hier liegt Uri mit 3,1 Unfällen pro 1000 Einwohner ganz vorne, gefolgt von Luzern (2,5) und Bern (2,4). Am Ende der Tabelle liegen Basel-Stadt und Basel-Land mit je 1,5, Aargau mit 1,6 und Wallis mit 1,7. Im Schweizer Durchschnitt passierten 2,09 Unfälle pro 1000 Einwohner.

Insgesamt wurden 2022 18'396 Unfälle mit Personenschaden verzeichnet. Das entspricht einem Anstieg von 5,5 Prozent gegenüber 2021, dessen Wert bereits höher war als im Jahr zuvor. 241 Personen wurden bei Unfällen getötet, 4002 schwer verletzt. Bedenklich: Im Vorjahr waren es noch 200 Todesopfer und 3947 Schwerverletzte. Angestiegen ist die Zahl der Selbstunfälle, wobei vor allem Alkohol- und andere medizinische Einflüsse sowie Müdigkeit die Unfallursachen waren.

E-Bike-Unfälle steigen, Absatzzahlen auch

Besonders stark angestiegen sind Unfälle mit E-Bikes. 2022 wurden 560 Unfälle mit Schwerverletzten und 23 mit Todesopfern verzeichnet. Das entspricht einem Anstieg von über 55 Prozent gegenüber 2018. Am häufigsten verunfallen Menschen der Altersklasse zwischen 55 und 64 Jahren, wobei der Grossteil der Unfälle selbstverursacht ist. Allerdings muss auch angemerkt werden, dass sich laut Velosuisse in derselben Zeit der Absatz von E-Bikes in etwa verdoppelt hat. Gemessen an den verkauften E-Bikes ging das Unfallverhältnis also sogar etwas zurück.

Das ASTRA analysiert nun die möglichen Ursachen für die Entwicklung der Unfall- und Opferzahlen. Ein Abschlussbericht soll im dritten Quartal 2023 vorliegen.

Text: Moritz Doka
Bilder: Pedelec, HelloSafe
Quellen: HelloSafe, ASTRA, Velosuisse

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